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Die erste eigene APP: App-Camp der FH Aachen

Hinter die Kulissen verschiedener APP-Formate blickten die BwInf-Teilnehmer beim Workshop in Aachen. Welcher Kinofilm läuft wo? Welcher Weg ist der kürzeste? Wie geht es meinen Freunden? Die Ideen für Apps sind unbegrenzt und für viele Menschen gehören die Informationen per Wischen, Tippen, Ziehen auf dem Smartphone zum Alltag. Aber: Kann ich Apps auch selbst programmieren?

Für die BwInf-Teilnehmer des App-Camp, das in diesem Jahr von der FH Aachen und dem IT-Unternehmen Inform GmbH, bereits zum zweiten Mal gemeinsam veranstaltet wurde, war die Antwort schnell klar. Apps-Programmieren ist komplex, aber realisierbar. „Das Angebot hat mir sehr viel gebracht. Taschenrechnerfunktion, Passwortcodierungen, all´das haben wir in Apps zusammengefasst. Ein so schneller Weg von der Theorie zur Praxis motivierte ungemein," so Teilnehmer Christoph Leiter begeistert.

Prof. Dr. Alexander Voß vom Fachbereich Medizintechnik und Technomathematik der FH Aachen bewertet die Motivation und Leistung der 16 bis 18jährigen positiv: „Die Lernkurve war sehr steil", berichtet Prof. Voß, „die jungen Leute haben schnell angefangen, ihr neues Wissen anzuwenden und selbst Apps zu entwickeln." Und das in kurzer Zeit. „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus ganz Deutschland", erklärt Prof. Voß, „sie haben bei unserem Camp vier Tage lang die Grundlagen der App-Programmierung kennengelernt."

„Mir hat das App-Camp wirklich sehr gut gefallen. Wir waren das ganze Wochenende rundum perfekt versorgt. Auch die Nachmittagsgestaltung war sehr schön und die Betreuer waren die ganze Zeit über wirklich nett und engagiert,“ schwärmt Teilnehmerin Felicitas Schmelz.


Der Fokus wurde auf Applikationen für das Smartphone-Betriebssystem Android gesetzt. „Wir machen uns zunutze, dass das Android Framework viele Tools zur Verfügung stellt, die man beim Programmieren sofort nutzen kann", so Prof. Voß. Dazu gehören unter anderem auch die Benutzerschnittstellen, die es erlauben, das Handy mit Fingerbewegungen zu steuern aber auch die Programmierung einfacher Benutzeroberflächen. So waren die Teilnehmer schon am ersten Tag des Camps in der Lage, kleinere Apps wie einen Taschenrechner sowie Passwortverwaltung fürs Smartphone zu programmieren.

„Die Atmosphäre war angenehm auch mit Zeit für Gespräche und somit ein Unterschied zum gewohnten Unterrichtsklima an der Schule. Die offenere Form führte dazu, dass die Veranstaltung trotz sehr unterschiedlichen Kenntnisstand vom Java-Neuling bis zum Android erfahrenen funktionierte,“ so Teilnehmer Niels Bodenschatz.

Wer beim Bundeswettbewerb Informatik dabei ist, kann nicht nur sein Wissen unter Beweis stellen und weiterentwickeln. Teil des Bildungsprojektes ist die Möglichkeit in der Praxis zu lernen. Sei es durch Workshops, die Einblicke in den Berufsalltag von Informatikern geben, aber auch durch die praktischen Übungen innerhalb des Seminars. Für viele Schüler stellt dies eine enorme Motivation dar, denn meist erleben sie erstmals wie viele Perspektiven Ihnen das Fach Informatik bietet.

Bei vielen Workshopteilnehmer schärft sich ein Bild von ihrem künftigen Studiengang. Sie entdecken die Möglichkeiten, die verschiedenen Hochschulen bieten: „Ich bin jetzt sicher, im Oktober möchte ich ein Informatikstudium beginnen. Das Camp hat meinen Entschluss bestätigt,“ berichtet Abiturient Christoph Leiter.


Für die FH Aachen ist das Camp indes eine wertvolle Werbung für den dualen Studiengang Scientific Programming, der stark praxisorientiert ist und in enger Kooperation mit der regionalen Wirtschaft und der RWTH Aachen angeboten wird. Mitgetragen wurde das Camp von der Inform GmbH. „Der duale Studiengang Mathematisch-technischer Softwareentwickler ist in unseren Augen einer der spannendsten technischen Ausbildungsberufe. Während die Studierenden an den Hochschulen die Theorie vermittelt bekommen, arbeiten sie bei uns von Anfang an an konkreten Projekten mit und können nach der Ausbildung direkt Verantwortung übernehmen", so Marcell Villwock, verantwortlich für Recruiting bei Inform.

„Vielleicht sehen wir den einen oder anderen Teilnehmer bald als Studierenden bei uns wieder", meint Prof. Voß. „Die Vorstellung des Themas Duales Studium beim App-Camp hat diese Möglichkeit für mich wieder attraktiver erscheinen lassen, so dass es eine ernste Überlegung ist, sich für ein Duales Studium zu entscheiden. Dies liegt zumal daran, dass das Modell in Aachen mir zusagt, Betrieb und Universität parallel während es an anderen Hochschulen jeweils als mehrmonatiger Blog stattfinden,“ erklärt Niels Bodenschatz.