Bei der heutigen Abschlussfeier der 29. Internationalen Informatikolympiade (IOI) in Teheran konnte sich einer der vier deutschen Teilnehmer über eine besondere Auszeichnung freuen: Lukas Michel aus Mörlenbach erreichte den neunten Platz und wurde für diese herausragende Leistung mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.
Die IOI ist die jährliche Schülerweltmeisterschaft in Informatik und wurde in diesem Jahr in der iranischen Hauptstadt Teheran ausgetragen. In zwei Prüfungen mussten die Schülerinnen und Schüler jeweils in fünf Stunden drei zum Teil extrem anspruchsvolle Probleme lösen, die Höchstbegabung, theoretische Vorkenntnisse auf Hochschulniveau und fehlerfreies Implementieren verlangen. Unter anderem war zu berechnen, wie alte Schriften in der Nationalbibliothek in Teheran mit möglichst geringem Aufwand umsortiert werden können, und wie der Hauptpreis einer Spielshow immer gewonnen werden kann.
Lukas Michel konnte diese beiden Aufgaben und eine weitere perfekt lösen und erreichte am zweiten Wettbewerbstag sogar das zweitbeste Ergebnis aller Teilnehmenden. Mit seinen Lösungen landete er schließlich auf Platz 9 des mit 304 Jugendlichen aus 84 Nationen besetzten Teilnehmerfeldes. Ebenfalls eine starke Leistung zeigte Marian Dietz aus Berlin, der in der abschließenden Rangliste Platz 56 erreichte und mit einer Silbermedaille ausgezeichnet wurde. Weitere Mitglieder des deutschen Teams waren Nicolas Faroß aus Vinningen und Robert Hönig, der die Deutsche Schule in Prag besucht.
Gesamtsieger der IOI 2017 wurde Yuta Takaya aus Japan, der knapp 590 von 600 Punkten erzielte, also nahezu alle Aufgaben perfekt lösen konnte und mit weitem Abstand vor dem Zweitplatzierten siegte. Auch insgesamt schnitt das Team aus Japan am besten ab, das als einziges Team drei Goldmedaillen mit nach Hause nehmen konnte und u.a. die Plätze 1, 4, und 5 belegte.
Im nächsten Jahr wird die IOI in Japan stattfinden. Die Mitglieder des diesjährigen deutschen IOI-Teams können sich aus Altersgründen nicht erneut qualifizieren. Diese Chance haben nun die besten Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 35. Bundeswettbewerbs Informatik. Dessen Sieger werden am 22. September am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam geehrt.
Das deutsche Auswahlverfahren zur Internationalen Informatikolympiade wird seit 1989 durchgeführt und gehört zu den Bundesweiten Informatikwettbewerben (BWINF). BWINF wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Träger sind die Gesellschaft für Informatik e.V., der Fraunhofer-Verbund IUK-Technologie und das Max-Planck-Institut für Informatik. Die Bundesweiten Informatikwettbewerbe gehören zu den von den Kultusministerien der Länder empfohlenen Schülerwettbewerben.