Wie kann man mit fünf Kerzen die Zahl 11 auf einem Geburtstagskuchen darstellen? Wie sieht der richtige Weg einer Kugel im 3-D-Labyrinth aus? Ist der Biber bei seiner vegetarischen Schnitzeljagd erfolgreich? Mehr Kinder und Jugendliche denn je starteten beim Informatik-Biber und stellten sich Aufgaben unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades von Fragen rund um IP-Adressen bei einem Multiplayerspiel bis hin zu Aufgaben über die Eigenschaften von Bonbonnieren oder die Bedeutung von Flaggen am Strand.
Seit seiner Premiere im Wissenschaftsjahr 2006 verzeichnet der größte Informatik-Wettbewerb Deutschlands alljährlich neue Rekordzahlen. Nach knapp 250.000 Teilnahmen im letzten Jahr waren in diesem Jahr 290.808 Kinder und Jugendliche dabei und das rund um den Globus: nicht nur Schülerinnen und Schüler in Deutschland, sondern auch von deutschen Schule z.B. aus Mountain View (USA), Quito (Ecuador), Lissabon (Portugal), Shanghai (China) oder Accra (Ghana) stellten sich online den Biber-Aufgaben. Der Teilnehmerrekord ist ein gelungenes Geburtstagsgeschenk zum Jubiläum des Online-Wettbewerbs, feiert der Biber 2016 doch 10-jähriges Bestehen. Erstmals nahmen auch Grundschulen teil. Mehr als 5.000 Kinder der Klassen 3 und 4 versuchten sich an den Denkaufgaben. Insgesamt nahmen 149 Grundschulen am Informatik-Biber teil.
Interaktive Aufgaben begeistern
Es sind die Aufgaben, die den Informatik-Biber so attraktiv machen. 40 Minuten stehen den Schülerinnen und Schülern für 15 Fragestellungen zur Verfügung. Die Themen sind lebensnah und aktuell, die Bearbeitung vielfach interaktiv. Die Kinder und Jugendlichen konnten bei einigen Fragestellungen direkt sehen, wie sich ihre Ideen auf die Lösung auswirken. Es ist pure Motivation, wenn sie am Bildschirm mitverfolgen können, wie sich die Lösung verändert. „Dank des Biber-Wettbewerbs gelingt es uns, das Interesse an Informatik sowohl bei den Schülern, als auch bei den Schulen selbst zu stärken,“ erklärt Dr. Wolfgang Pohl, Geschäftsführer der Bundesweiten Informatikwettbewerbe (BWINF), die den Wettbewerb ausrichten. Denn nach wie vor hat Informatik in der Schule einen schweren Stand. In seinem zehnten Jahr gehört der Informatik-Biber in vielen Schulen zum etablierten Element des Alltags. „Das bedeutet, dass uns an dieser Stelle die Förderung des Nachwuchses gelingt“, freut sich Pohl.
Informatik durch den Biber entdecken
Der Informatik-Biber weckt nicht nur das Interesse am Fach, sondern ist für viele Schüler auch der erste Schritt in der Auseinandersetzung mit Informatik. „Der Wettbewerb verlangt keine Vorkenntnisse, sondern ist allein mit logischem und strukturellem Denken zu bewältigen,“ so der BWINF-Geschäftsführer. „Dieses digitale Denken wird immer wichtiger für eine aktive Beteiligung an der digitalen Gesellschaft.“Als Breitenwettbewerb angelegt, ermöglicht der Biber zum einen die Teilnahme vieler Schülerinnen und Schüler, zum anderen können so Lehrkräfte, Eltern und auch die Kinder selbst Begabungen erkennen .„Talente können entdeckt und früh gefördert werden,“ betont Pohl das übergeordnete Ziel des Wettbewerbs.
Der Informatik-Biber
Der Informatik-Biber ist das Einstiegsformat der Bundesweiten Informatikwettbewerbe (BWINF). Der Wettbewerb ist die deutsche Beteiligung am „Bebras International Challenge on Informatics and Computational Thinking“, der 2004 in Litauen gestartet wurde. Träger von BWINF und damit auch des Informatik-Biber sind die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI), der Fraunhofer-Verbund IUK-Technologie und das Max-Planck-Institut für Informatik; gefördert wird BWINF vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.Weitere BWINF-Projekte sind der Bundeswettbewerb Informatik und das Auswahlverfahren für das deutsche Team bei der Internationalen Informatik-Olympiade (IOI).