Bonn, 19.12.2022
Zwischen dem 7. und dem 18. November war bei den Veranstaltern des Informatik-Bibers Hochbetrieb. Ein Ausfall eines deutschen Internet-Knotens und eine Lastattacke störten die Teilnahme am größten deutschen Informatik-Schülerwettbewerb an zwei Tagen erheblich. Trotzdem nahmen 465.000 Schülerinnen und Schüler am Informatik-Biber 2022 teil. Beim Lösen der attraktiven Denkaufgaben wurden sie in „begeistertes Tüfteln versetzt“ und beschäftigten sich mit „knallharter Informatik“, wie betreuende Lehrkräfte berichteten.
Der Informatik-Biber ist Teil der Bundesweiten Informatikwettbewerbe (BWINF). BWINF bietet Schülerinnen und Schülern ab Klasse 3 die Möglichkeit, ihr Interesse an Informatik zu entdecken und zu vertiefen. Bereits im Frühjahr 2022 hatten über 37.000 Schülerinnen und Schüler beim Jugendwettbewerb Informatik einen Einstieg in die Welt der Algorithmen unternommen und mit grafischer Programmierung kompakte algorithmische Probleme gelöst. Gut 1.600 Teilnahmen konnte im Herbst schließlich das BWINF-Leistungsformat, der Bundeswettbewerb Informatik, in der 1. Runde seiner 41. Ausschreibung verzeichnen. Damit zählt BWINF zum ersten Mal in einem Jahr über eine halbe Million Teilnahmen.
Diese kommen aus über 2.700 Schulen – auch das ein neuer Rekord. Dabei sind Bundesländer mit Pflichtunterricht in Informatik, wie Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen, stark vertreten. Zuletzt hat auch Nordrhein-Westfalen, das mit dem Schuljahr 2021/22 ein Pflichtfach Informatik einführte, seinen Teilnahmeanteil beim Informatik-Biber gesteigert: von 21,8% in 2020 auf 26% in 2022. „Wir sind froh, mit den Wettbewerben einen wichtigen Beitrag zur Informatik-Bildung zu leisten“, sagt BWINF-Geschäftsführer Dr. Wolfgang Pohl. Auch das Trainingsprogramm des Jugendwettbewerbs kommt in immer mehr Schulen zum Unterrichtseinsatz.
„Schön ist, dass immer mehr Mädchen dabei sind“, freut sich Pohl. Fast die Hälfte der Teilnehmenden am Informatik-Biber sind weiblich: 46% nämlich. Beim Jugendwettbewerb sind es etwa 35%. Da der Anteil beim Bundeswettbewerb aber bei nur 16% liegt, hat BWINF die Initiative girls@BWINF gestartet, um, wie Pohl festhält, „die vielen weiblichen Informatiktalente, die wir kennenlernen, in ihrem Interesse zu bestärken.“ 2022 nahm girls@BWINF weiter Fahrt auf: erstmalig bekamen Teilnehmerinnen die Chance, nicht nur in eine virtuelle Community, sondern auch zu einem Informatik-Mädchen-Camp eingeladen zu werden. Dort können die Mädchen in entspannter Atmosphäre knobeln, coden, und Kontakte knüpfen. Die Camps sind für alle Informatik-interessierten Mädchen geeignet: Unterschiedlichen Vorkenntnissen wird mit einem durchlässigen Gruppenkonzept begegnet, das Impulse zum Dazulernen liefert. „In diesem Jahr sind wir mit drei Camps gestartet, die teils dreifach überbucht waren“, so Pohl. Im nächsten Jahr wird es angesichts dieser großen Resonanz weitergehen, wobei noch Partner für die Ausrichtung zusätzlicher Camps gesucht werden.
Für das Jahr 2023 erwartet BWINF erneut Teilnahmesteigerungen, nicht zuletzt wegen der Anstrengungen weiterer Bundesländer, der Informatik in der Schule einen höheren Stellenwert zu geben.
Weitere Informationen:
Bildmaterial: https://share.bwinf.de/s/yPBsKigpgm8ZKwF
Pressemitteilung: zum Download als PDF
Zahlen
zum Informatik-Biber 2022: bwinf.de/biber/2022/
zum Jugendwettbewerb 2022: bwinf.de/jugendwettbewerb/2022
zum 41. Bundeswettbewerb Informatik: bwinf.de/bundeswettbewerb/41/
Social Media:
Kontakt:
Bundesweite Informatikwettbewerbe
Dr. Wolfgang Pohl
0228 97626993
Die Bundesweiten Informatikwettbewerbe (BWINF)
… haben es sich zur Aufgabe gemacht, das Interesse an Informatik und am Programmieren zu wecken sowie Talente aufzuspüren und zu fördern.
BWINF richtet dazu drei Schülerwettbewerbe aus: den Informatik-Biber, den Jugendwettbewerb Informatik und den Bundeswettbewerb Informatik.
BWINF ist außerdem für die Auswahl und Teilnahme des deutschen Teams bei der Internationalen Informatik-Olympiade verantwortlich und hat 2020 girls@BWINF gestartet, eine Initiative zur Förderung von weiblichem Informatiknachwuchs.
Träger von BWINF sind die Gesellschaft für Informatik e.V., der Fraunhofer-Verbund IUK-Technologie und das Max-Planck-Institut für Informatik; gefördert wird BWINF vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Die Bundesweiten Informatikwettbewerbe sind von der Kultusministerkonferenz geförderte Schülerwettbewerbe und stehen unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten.