Wie lohnend eine Teilnahme am Bundeswettbewerb sein kann, vermittelt auch der 5. Teil unserer „Chancen“-Serie. Der aktuelle Beitrag führt Euch nach Saarbrücken, an die Universität des Saarlandes. Hier finden regelmäßig die „Forschungstage Informatik” statt. Neben den besten Informatik-AbiturientInnen rheinland-pfälzischer Schulen werden auch BwInfler eingeladen, die es in die 2. Runde geschafft haben.
Das Max-Planck-Institut für Informatik koordiniert die Veranstaltung und beteiligt sich mit verschiedenen Informatik-Einrichtungen an diesem exklusiven Angebot für den IT-Nachwuchs auf dem Campus der Universität. Bei den letzten Forschungstagen im Sommer gab es spannende Vorträge und Workshops zu erleben. Im Vorfeld konnten die Eingeladenen per Briefwahl Themen nennen, die sie besonders interessierten. Zur Auswahl standen Grundlagen der Informatik und Mathematik, Netzwerke, Informationssuche, Grafik und Computersehen, Programmierung und Bioinformatik. Außerdem hielt der Google-Mitarbeiter Daniel Jasper, seines Zeichens selbst ein ehemaliger BwInf-Teilnehmer, einen Vortrag über seine Arbeit.
Zum gegenseitigen Kennenlernen lud der Veranstalter alle TeilnehmerInnen bereits am Vorabend zu einer gemeinsamen Abend-Veranstaltung ein. Aber auch während der folgenden zwei Tage bot das abwechslungsreiche Programm ausreichend Gelegenheit für den zwischenmenschlichen Austausch.
Teilnehmer Lukas Scherler, Abiturient am Ulricianum in Aurich, schildert Euch hier seine ganz persönlichen Erfahrungen: „Bei den Forschungstagen Informatik hörten wir Vorlesungen über die Grundlagen der Programmierung oder über die Überprüfung von Reaktionsgeschwindigkeiten von spezieller Software. Letztere hörten wir von der Berühmtheit im Informatikbereich schlechthin: Prof. Dr. Reinhard Willhelm hat die weltweit einzige Firma gegründet, die mit einem Programm die Zuverlässigkeit und Reaktionsgeschwindigkeit von Software, die zum Beispiel von Airbus genutzt wird, um die Auslenkung von Flugzeugflügeln zu regulieren, genau bestimmen kann. Das klingt zwar komisch, ist aber ein nicht zu unterschätzendes Problem!
Selber Hand anlegen durften wir in kleinen Gruppen in mehreren Workshops. Einer hat mir besonders gut gefallen: Wir sollten ein Programm schreiben, mit dem wir mittels einer Webcam und farbigen Gegenständen einen Schläger in einem Spiel steuern konnten. Am Ende ist mir fast der Arm abgefallen vom Wedeln mit einem gelben Handschuh. Immerhin habe ich 2 Mal mit unserer Steuerung das Spiel gewonnen. Neben einer Führung durch die ganze Uni und einem Mittagessen in einer der besten Mensen Deutschlands (zwar deren Worte, aber das Essen war echt gut!) hatten wir auch die Gelegenheit, einem Mitarbeiter von Google einige Fragen zu stellen.
Untergebracht wurden wir in einer Jugendherberge, in der wir abends zusammengesessen und Spiele gespielt haben. Natürlich haben wir nebenbei auch Fußball angehabt.
Ich habe einige Leute, die ich in Aachen kennengelernt habe, wiedergesehen und hatte viel Spaß. Für mich hat sich durch diese „Reise“ mein Wunsch, Informatik zu studieren, gefestigt. Zwar nicht im theoretischen, dafür eher im praktischen Bereich, aber Informatik ist ja auch ein sehr großes und spannendes Feld. Interessant ist beispielsweise auch die Forschung im Bereich der künstlichen Intelligenz (DFKI Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligens in Saarbrücken).
Übrigens: In die dritte Runde des BwInf habe ich es leider nicht geschafft, habe allerdings ein ganz passables Ergebnis. Ich bin entschlossen, es im Herbst erneut zu versuchen, sofern sich das mit den Vorbereitungen auf das Abitur vereinbaren lässt. Hoffentlich machen dann ein paar mehr mit, denn es gibt bestimmt sehr viele unter euch, die Informatik und Programmieren genauso spannend finden wie ich!“