EGOI Training 2022 - ein Bericht von Daphne Carmesin, 13 Jahre alt

Viel Neues gelernt

Ich habe dieses Jahr beim Training für die EGOI teilgenommen. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, ich habe viel Neues gelernt und neue Mädchen kennengelernt, die ähnliche Interessen haben.

Online Training - Basics

Zuerst haben wir mit den Basics angefangen. Wir haben die Programmiersprache C++ gelernt und ein paar einfache Aufgaben gelöst, um dafür das Gefühl zu kriegen. Dieses hat uns auch an die Aufgabenplattform TUMJudge gewöhnt.

Graphenalgorithmen

Danach haben wir uns wöchentlich getroffen, um verschiedene Graphenalgorithmen zu besprechen. Wir haben mit DFS (Depth First Search) angefangen und haben uns nachher noch Algorithmen wie Dijkstra and Floyd-Warshall angeschaut. Wobei diese oft kompliziert waren, wurden sie gut erklärt. Die Coaches waren Studenten, also gab es eine angenehme Atmosphäre, und man konnte immer Fragen fragen, wenn man was nicht verstanden hatte. Danach gab es Übungsaufgaben, die wir in kleinen Gruppen gelöst haben. So hat man die anderen Mädchen auch besser kennengelernt, und man konnte zusammen Lösungsideen entwickeln.

Wettbewerbe

Wir haben an Wettbewerben teilgenommen, um die gelernten Algorithmen anzuwenden und sie mit einem Zeitlimit zu üben. Unter anderem gab es den amerikanischen USACO-Contest. Da waren die Aufgaben meistens um den Farmer John und seine Kuh Bessie basiert. Dazu gab es auch Wettbewerbe auf dem TUMJudge, unserer Aufgabenplattform. Dieser brauchte manchmal länger zu laden, aber die Aufgaben basierten mehr auf den Themen, die wir bearbeitet haben. Es gab auch Code Forces-Wettbewerbe an denen wir teilnehmen konnten. Die meisten Wettbewerbe waren auf Englisch.

Workshop im Saarland

Tag 1 Anreise

Nachdem wir angekommen sind, haben wir uns kennengelernt. Danach gab es auch schon Abendbrot. Und dann gab es schon den ersten Vortrag über Toposort in dem Seminarraum. Eine von den Aufgaben dazu war über Mikado. Danach haben wir den Ball nach draußen genommen und eine Art von Volleyball im Kreis gespielt. Es kam einem manchmal so vor, als sei es gar nicht möglich, den Ball zu treffen. Es war klar, dass das Talent anderswo lag. Erfrischt nach diesem Spiel haben wir weiter programmiert, und nachher haben wir noch eine Runde von Trails of Tucana gespielt, bevor wir schlafen gegangen sind

Tag 2

Nach einem Frühstücksbuffet ging es weiter mit Segmentbäumen. Auch diese hatten Aufgaben dazugestellt. Nach dem Mittag, mit einem grossen Teller Salat, gingen wir auf den Panoramawanderweg. Wir sind die kurvige Strecke den Hang hoch und sind dann oben längs gewandert. Wir sind an einem alten Wegpfeiler vorbei, der schon morsch war. Dann kam der Aussichtspunkt mit einem Bilderrahmen, und wir Teilnehmer haben uns alle reingestellt, und ein Foto wurde gemacht. Die Coaches konnten wir jedoch nicht überzeugen, ein gemeinsames Foto zu machen. Da war auch ein steiler Hang, wo einer der Coaches erstmal runtergelaufen ist, und wir haben alle gewartet und geguckt, wo sie denn bloß bleibt. Nachdem sie doch wieder oben war, ging es weiter zur Sternwarte, dummerweise geschlossen, und zurück zum Aussichtspunkt, um alle den Hang hinunterzulaufen. Das war steil. "Ja, also wieder hoch, war ja viel schwieriger als runter." Danach gab es einen Vortrag über Bitmagie, wie man mit Binärzahlen rechnet und sie hilfreich benutzten kann. Es folgten die Übungen und das Abendbrot.

Tag 3

Nach dem Frühstück am Dienstag ging es dann auch sofort mit dem ersten Contest an, der für fünf Stunden lief. Die große Frage war nur: Wie bekommen wir Mittag? Doch auch diese Frage wurde beantwortet. Um die Mittagszeit wurden ein großer Kessel Suppe und ein Korb mit Brötchen runter in den Seminarraum gebracht. Die Suppe, jedoch scharf, hat gut geschmeckt und uns Teilnehmerinnen die Motivation gegeben, den Contest fertigzukriegen. Dann kam eine etwas längere Nachbesprechung des Contests. Sobald diese auch fertig war, ging es auf zum Bostalsee. Der Plan war hinzuwandern, baden zu gehen und zurück zum Gästehaus mit einem Taxi zu fahren. Als wir die Route rausgesucht hatten, wurde jedoch klar, dass er zu weit weg war und dass wir vermutlich nicht viel Zeit da haben würden. Probieren wollten wir es trotzdem, also sind wir losgewandert. Wir sind den steilen Hang hoch, den wir am vorherigen Tag runtergerannt sind. Dies war vielleicht nicht die schlauste Idee, aber zu spät. Wir haben uns auch ein paarmal verlaufen, aber ohne zu viel Verspätung haben wir dann doch wieder die Zivilisation gesehen und sind beim Bostalsee angekommen. Mann musste Eintritt bezahlen, um zu schwimmen, und wir hatten eh nicht mehr viel Zeit, also gab es ein Foto der Teilnehmerinnen in einem weiteren Rahmen, und dann wurden die Füße ins Wasser gehalten. Dann kam das Taxi auch schon, und wir sind zurück zum Gästehaus fürs Abendbrot.

Tag 4

Nach dem Frühstück ging es weiter mit LIS ( Longest Increasing Subsequence) und den Übungsaufgaben. Aber nach dem Mittag wurde es richtig aufgregend: die Sommerrodelbahn. An dem steilen Hang, wo wir schon hoch und runter waren. Zuerst gab es einen kleinen Schock, sie war zu. Aber wir waren nur zu früh, und nach zehn Minuten auf dem Spielplatz nebenan war sie schon offen. Erstes Mal, sechs Tickets. Alle sind ein bisschen langsamer gefahren. Zweites Mal, sechs Tickets, und schneller. Letztes Mal, nur noch fünf Tickets, aber noch schneller. Auf dem Weg zurück zum Gästehaus waren wir noch Stöcke sammeln, weil es am nächsten Tag Stockbrot am Lagerfeuer geben sollte. Wir hatten von einem alten Herren noch Expertenmeinungen zu dem Thema von Lagerfeuer und Stockbrot. Nach dem Abendbrot gab es dann einen Spieleabend. Wir haben uns durch das Spannbaum-Spiel und Unstable Unicorns gespielt, bevor wir auch endlich ins Bett gegangen sind, da morgen ein weiterer Contest sein würde.

Tag 5

Nach dem Frühstück fing der zweite Contest an. Das Mysterium des Mittags war ja bereits gelöst, und wir kannten nun alle das Verfahren. Für die nächsten fünf Stunden arbeiteten wir uns durch die Aufgaben der EGOI 2021 vom zweiten Tag. Mittag gab es wieder Suppe, und danach fing das Upsolving wieder an. Wir guckten die Videos über Lösungsideen und redeten noch darüber und implementieren sie bei manchen von den Aufgaben. Danach kamen weitere Gäste. Wir lernten, wie man gut Fehler finden kann, und wir lernten über Dafny, eine Software, mit der man überprüfen kann, ob das Programm das macht, was man will. Der Lehrgang endete mit einem Lagerfeuer und Grillen. Die Würste und Fleisch wurden mit einem Schwenker (spezial aus dem Saarland) gegrillt. Alle voll mit dem Essen, saßen wir um das Lagerfeuer, stocherten mit unseren Stöcken, verkohlten sie und sangen noch bis tief in die Nacht. Nicht spät, sondern eher früh gingen wir erst ins Bett.

Tag 6 Abreise

Nach einem letzten müden Frühstück zusammen ging es dann auch wieder los nach Hause. Nach dem Lehrgang sind nun manche von uns zur EGOI eingeladen. und wir haben alle viel Neues über Programmieren und Algorithmen gelernt. Mir hat es richtig viel Spaß gemacht. Ich habe andere Mädchen kennengelernt und zusammen mit denen viel über Lösungsideen nachgedacht. Dazu habe ich auch noch viele neue Algorithmen gelernt. Ich will nächstes Jahr auf jeden Fall wieder mitmachen!